Bunte Heimat Kreis Gütersloh

Eine Begegnung im Kreishaus aus Anlass des 50jährigen Kreisjubiläums

So vielgestaltig wie der ganze Kreis zeigte sich auch seine in Vereinen organisierte Heimat: Auf Einladung des Kreisheimatvereins Gütersloh kam es im Kreishaus zu einem Nachmittag der Begegnung zahlreicher Heimat- und Ortsteilsvereine. Sie präsentierten ihre Besonderheiten, gewährten Einblicke in Arbeitsschwerpunkte, zeigten die Ergebnisse ihrer Digitalisierungsbemühungen und trugen aus ihren Publikationen vor. Selbst die Teilnehmenden waren sichtlich überrascht von der Breite des Spektrums, das die kleine Heimatmesse darbot.

Landrat Sven-Georg Adenauer freute sich über die Belebung „seines“ Kreishauses durch die Heimatakteure. Große Aufmerksamkeit schenkte die etwa 80-köpfige Zuhörerschaft der Einführung in die Ausstellung zur Gründungsgeschichte des Kreises Gütersloh, spannend dargeboten von Kreisarchivar Ralf Othengrafen. Schließlich führte das Ende der Ämterverfassung und die Auflösung der politischen Gemeinden zur Gründung zahlreicher Heimatvereine. Wie der Kreis bestehen auch sie seit 50 Jahren. Dadurch konnte der Verlust der kommunalen Selbstbestimmung kompensiert werden: Bis heute setzen sich die Vereine erfolgreich für die Interessen ihrer Dörfer und Ortsteile ein und bestimmen ganz wesentlich die Kultur- und Umweltarbeit.

Regina Bogdanow und Rolf Westheider freuten sich für den Kreisheimatverein über den gelungenen Austausch und bedankten sich für den Einsatz und die Offenheit der gastgebenden Kreisverwaltung. „So etwas sollte es öfter geben“, lautete das positive Resümee der Heimatbegegnung.

Hier einige Eindrücke des Kreisheimattages:

Heimat im Kreis Gütersloh – eine bunte Vielfalt

Nachmittag der Heimatvereine am 6. Mai 2023 im Kreishaus Gütersloh

Aus Anlass des 50jährigen Bestehens des Kreises Gütersloh lädt der Kreisheimatverein zu einem Nachmittag der Heimatvereine ein. Die Begegnung wird stattfinden am Samstag, 6. Mai, von 14.00 bis 18.00 Uhr im Kreishaus Gütersloh an der Herzebrocker Straße.

Im Kreis Gütersloh leisten über 30 Heimat- und Ortsteilsvereine wesentliche Beiträge für die kulturelle und soziale Infrastruktur. In Heimathäusern und Museen schaffen sie Orte der Begegnung und Information. Hunderte Ehrenamtliche engagieren sich in der Heimat- und Umweltpflege, bewahren und vermitteln Brauchtum und Geschichte, zunehmend auch digital.

Bunt und vielfältig wie der ganze Kreis stellt sich auch die Heimatarbeit dar. Am 6. Mai möchten die Heimatvereine sich und ihre vielschichtigen Aktivitäten der interessierten Öffentlichkeit vorstellen. Der Nachmittag verspricht ein abwechslungsreiches Programm mit Präsentationen, Vorträgen, Büchertischen, Museumsexponaten und Ausstellungen. Im persönlichen Austausch berichten die Aktiven über ihre Arbeit, die es wert ist, weiter unterstützt zu werden. Die Heimatvereine warten auch mit ortstypischen Besonderheiten auf; da wird manche Überraschung dabei sein.

Neben den Angeboten der Heimatvereine präsentiert sich das Kreisarchiv mit seinen zahlreichen Publikationen und der aktuellen Ausstellung zur Geschichte der Bildung des Kreises Gütersloh vor 50 Jahren. Kaffee und Kuchen gibt‘s in der Caféteria des Kreishauses. Der Heimatnachmittag wird um 14.00 Uhr von Landrat Sven-Georg Adenauer eröffnet. Alle Heimatvereine laden dazu herzlich ein.

Programmablauf


14.00 Uhr     Begrüßung durch Landrat Sven-Georg Adenauer
Austausch und vielfältige Informationen durch die ausstellenden Heimatvereine
Vorstellung der Ausstellung „50 Jahre Kreis Gütersloh“


15.30 Uhr     Begrüßung durch den Kreisheimatverein, Austausch beim Kaffeetrinken


16.30 Uhr    Vortrag und Lesung durch Johannes W. Glaw, Heimatverein Gütersloh.    
Vorstellung der Bücher
– Kreis Gütersloh. Fundstücke, die Geschichte erzählen
– Historische Kapitalverbrechen in Ostwestfalen-Lippe

Martin Maschke gestorben

Am 30. September 2022 verstarb Martin Maschke im Alter von 89 Jahren. Mit seinem Tod verlieren Steinhagen, der Kreis Gütersloh und das Heimatgebiet Minden-Ravensberg einen Menschen, dessen Herz bis zuletzt für die Heimat schlug.

Martin Maschke wurde 1933 in ein christlich geprägtes Elternhaus hinein geboren. Sein Vater Otto Maschke war langjähriger Pfarrer in Steinhagen. So ist es auch mehr als verständlich, dass sein Leben bis zuletzt von festem Glauben geprägt war.

Das Abitur erlangte Martin Maschke auf dem Bielefelder Ratsgymnasium. Das Jurastudium führte ihn nach Bonn, Freiburg, Innsbruck und Göttingen. Sein Referendariat leistete Martin Maschke in Berlin. Mit seiner Familie kehrte er 1970 in seine Heimatstadt Steinhagen zurück, wo er als erster Rechtsanwalt seine Kanzlei eröffnete und später auch zum Notar ernannt wurde. Im Alter von 70 Jahren beendete er diese Tätigkeit.

Bereits damals – also vor gut 50 Jahren – fühlte er sich zum ehrenamtlichen Engagement hingezogen. So verwundert es nicht, dass er 1971 Gründungsmitglied des Heimatvereins Steinhagen wurde und von 1974 bis 2002 auch dessen Vorsitzender. Als Nachfolger von Heinrich Schürmann aus Clarholz wurde Martin Maschke 1994 Kreisheimatpfleger des Kreises Gütersloh. Dieses Amt übt Maschke bis zu seinem Tod mit großem Engagement aus. An der Spitze des Kreisheimatvereins stand er von 1992  bis zur Übernahme dieses Amtes im Jahr 2009 durch Rolf Westheider.

Martin Maschke war ein Mann, der über den Tellerrand hinausschaute. Es war dann nur ein logischer Schritt, dass er vom Westfälischen Heimatbund zum Vorsitzenden des Heimatgebietes Minden-Ravensberg ernannt wurde. In dieser Verantwortung unterstütze und beriet er Vereine in den Kreisen Gütersloh, Herford, Minden-Ravensberg und in der kreisfreien Stadt Bielefeld in der Heimatarbeit. Diese Aufgabe erfüllte Martin Maschke mit rastlosem Einsatz und das nicht nur vom Schreibtisch aus. Durch seine regelmäßige Präsenz vor Ort erarbeitete er sich einen Ruf über die Region hinaus. Sein fachliches Wissen, sein unermüdlicher Einsatz, seine Bereitschaft zu helfen, weite Wege auf sich zu nehmen, sachlich zu argumentieren und auch zu kritisieren waren immer Motivation, es ihm gleichzutun.

Im Vereinsleben geht nicht immer alles glatt. Als Vermittler zwischen verhärteten Fronten wurde er gerne als Mediator in Anspruch genommen. Ohne Partei zu ergreifen nahm Martin Maschke diese Aufgabe an, um einen Ausgleich zwischen den Parteien herzustellen.

In seiner ruhigen, besonnenen Art machte Martin Maschke als Mitglied des Verwaltungsrates im Westfälischen Heimatbund und im Beirat des Historischen Vereins für die Grafschaft Ravensberg auf sich aufmerksam. Seine Stimme galt in diesen Gremien als gewichtiges Wort.

Seine Offenheit gegenüber der jüngeren Generation war beispielhaft. Es war für Martin Maschke ein Herzenswunsch, junge Menschen an die Heimatarbeit heranzuführen. Gespräche fanden stets auf Augenhöhe statt, niemals belehrend.

Martin Maschkes Interessen waren mannigfaltig. Seit seiner Jugend entwickelte sich eine Liebe zur Musik – passiv und aktiv – wobei seine besondere Liebe als Mitglied der Kantorei Steinhagen der Chormusik galt.

Wir werden seine Warmherzigkeit, seinen Humor wie auch seine Fachlichkeit und seinen Rat vermissen. In stiller Trauer sind unsere Gedanken in diesen Tagen bei seiner Familie.

Dr. Silke Eilers, Hans-Heinrich Klußmann, Dr. Rolf Westheider

Kreisheimattag in Clarholz am 7.10.2022

Der Heimatverein Clarholz hat zum Kreisheimattag geladen und 50 Gäste aus 22 Vereinen sind der Einladung gefolgt.

Treff bei herrlichem Wetter auf dem Kirchplatz

Treff war auf dem Kirchplatz der St. Laurentiuskirche. Die Vorsitzende des HV Clarholz, Leni Bühlmeier, begrüßt uns ganz herzlich. Gottfried Pavenstätt erklärt uns das Bronzemodell der Clarholzer Klosteranlage.

Bronzemodell der Klosteranlage

Franz Josef Tegelkamp übernimmt danach die Gruppe und zeigt uns einen der Erntewagen vor der Kirche. Der Erntedankumzug ist in Clarholz ein langjähriger Brauch und ist, nach den Worten von Hrn. Tegelkamp, der längste in Deutschland. Über 50 Gruppen nehmen teil und ziehen mit eigens dekorierten Wagen oder auch so als Gruppe durch die Straßen von Clarholz.

Der Erntedankwagen vor der Kirche

Danach teilen wir uns auf. Wir bekommen die Laurentius Kirche von Heinrich Klassmann vorgestellt.

Die Laurentiuskirche mit Erntedank-Schmuck

Gottfried Pavenstätt führt uns durch die aktuelle Ausstellung zur 900 Jahrfeier des Prämonstratenser Kloster.

Die Bibliothek und die Priestergewänder

Wir treffen uns dann wieder zum gemeinsamen Kaffee mit „Beschuehte“. Das ist ein Zwieback mit Hagelzucker, eine leckere Spezialität aus Clarholz.

Kaffeetrinken und Diskussion im Saal des Konventshauses

Der Kreisheimattag wird überschattet von dem Tod Martin Maschkes. Dr. Rolf Westheider gedenkt seines langjährigen Wirkens als Kreisheimatpfleger, aber auch in seinen vielen anderen ehrenamtlichen Aktivitäten zum Wohl der Menschen und der Heimat.

Das Thema der anschließenden Diskussion war die Coronazeit und wie sie von den Vereinen überstanden wurde. Es sind doch erstaunlich viele Aktivitäten aus der Zeit zu berichten und wir hatten viele Wortmeldungen zu dem Thema. Auf unterschiedlichste Art und Weise haben die Vereine weiterhin versucht, den Kontakt zu den Mitgliedern und der Gemeinde zu halten. Hierbei wurde auch immer wieder digitales Equipment genutzt oder gar digitale Projekte angestoßen.

Der Heimatverein Clarholz stellte uns den Kerkherrenweg als Filmbeitrag vor. Der wurde neu von dem Heimatverein ausgearbeitet. Ein Flyer wurde erstellt. Insgesamt wird der Weg sehr gut angenommen. Präsente, persönliche Glückwunschkarten und Weihnachtspakete wurden entwickelt und kamen sehr gut an. Nicht zuletzt durch diese Aktionen konnte der HV Clarholz 100 neue Mitglieder gewinnen.

Plattdeutsch lernen mit modernen Medien

Plattdeutsch ist eine alte deutsche Sprache, die im norddeutschen Raum bis vor gar nicht so langer Zeit die vorherrschende Sprache war. Der Dorf- und Heimatverein Isselhorst führt schon seit vielen Jahren Plattdeutschkurse durch und bietet ab Januar 2022 wieder einen Plattdeutschkurs für Anfänger an. Der Kurs kann online oder in Präsens durchgeführt werden.

Auf der Homepage des Vereins www.heimatverein-isselhorst.de sind auf der Seite „Aktivitäten“ > Plattdeutsch 12 Lektionen zu finden. Jede Lektion besteht aus Texten und Übungsaufgaben sowie Audios zur Aussprache. Die Texte und Übungsaufgaben können Interessierte auf ihre Rechner herunterladen.

Dazu werden mithilfe des Programmes ZOOM Meeting-Veranstaltungen durchgeführt, bei denen in Bild und Ton miteinander gearbeitet werden kann. Die Termine dafür können nach den Wünschen der Teilnehmenden verabredet werden. Wenn die Corona Situation es zulässt, können auch Präsensveranstaltungen stattfinden. Der Kurs ist so angelegt, dass alle Teilnehmenden möglichst oft zu Wort kommen können. Stupides Vokalbellernen ist nicht Gegenstand des Lehrgangs, sondern Spaß an der Sprache, ihrer Lautmelodie und ihres Ausdrucksreichtums.

Anmeldungen sind erforderlich über E-Mail ch.u.s.kornfeld@gtelnet.net oder telefonisch 05241-687177. Der Zugang zum Zoom-Meeting wird an Interessenten verschickt.

Beginn ab etwa Mitte Januar 2022