Heimat im Kreis Gütersloh – eine bunte Vielfalt

Nachmittag der Heimatvereine am 6. Mai 2023 im Kreishaus Gütersloh

Aus Anlass des 50jährigen Bestehens des Kreises Gütersloh lädt der Kreisheimatverein zu einem Nachmittag der Heimatvereine ein. Die Begegnung wird stattfinden am Samstag, 6. Mai, von 14.00 bis 18.00 Uhr im Kreishaus Gütersloh an der Herzebrocker Straße.

Im Kreis Gütersloh leisten über 30 Heimat- und Ortsteilsvereine wesentliche Beiträge für die kulturelle und soziale Infrastruktur. In Heimathäusern und Museen schaffen sie Orte der Begegnung und Information. Hunderte Ehrenamtliche engagieren sich in der Heimat- und Umweltpflege, bewahren und vermitteln Brauchtum und Geschichte, zunehmend auch digital.

Bunt und vielfältig wie der ganze Kreis stellt sich auch die Heimatarbeit dar. Am 6. Mai möchten die Heimatvereine sich und ihre vielschichtigen Aktivitäten der interessierten Öffentlichkeit vorstellen. Der Nachmittag verspricht ein abwechslungsreiches Programm mit Präsentationen, Vorträgen, Büchertischen, Museumsexponaten und Ausstellungen. Im persönlichen Austausch berichten die Aktiven über ihre Arbeit, die es wert ist, weiter unterstützt zu werden. Die Heimatvereine warten auch mit ortstypischen Besonderheiten auf; da wird manche Überraschung dabei sein.

Neben den Angeboten der Heimatvereine präsentiert sich das Kreisarchiv mit seinen zahlreichen Publikationen und der aktuellen Ausstellung zur Geschichte der Bildung des Kreises Gütersloh vor 50 Jahren. Kaffee und Kuchen gibt‘s in der Caféteria des Kreishauses. Der Heimatnachmittag wird um 14.00 Uhr von Landrat Sven-Georg Adenauer eröffnet. Alle Heimatvereine laden dazu herzlich ein.

Programmablauf


14.00 Uhr     Begrüßung durch Landrat Sven-Georg Adenauer
Austausch und vielfältige Informationen durch die ausstellenden Heimatvereine
Vorstellung der Ausstellung „50 Jahre Kreis Gütersloh“


15.30 Uhr     Begrüßung durch den Kreisheimatverein, Austausch beim Kaffeetrinken


16.30 Uhr    Vortrag und Lesung durch Johannes W. Glaw, Heimatverein Gütersloh.    
Vorstellung der Bücher
– Kreis Gütersloh. Fundstücke, die Geschichte erzählen
– Historische Kapitalverbrechen in Ostwestfalen-Lippe

Martin Maschke gestorben

Am 30. September 2022 verstarb Martin Maschke im Alter von 89 Jahren. Mit seinem Tod verlieren Steinhagen, der Kreis Gütersloh und das Heimatgebiet Minden-Ravensberg einen Menschen, dessen Herz bis zuletzt für die Heimat schlug.

Martin Maschke wurde 1933 in ein christlich geprägtes Elternhaus hinein geboren. Sein Vater Otto Maschke war langjähriger Pfarrer in Steinhagen. So ist es auch mehr als verständlich, dass sein Leben bis zuletzt von festem Glauben geprägt war.

Das Abitur erlangte Martin Maschke auf dem Bielefelder Ratsgymnasium. Das Jurastudium führte ihn nach Bonn, Freiburg, Innsbruck und Göttingen. Sein Referendariat leistete Martin Maschke in Berlin. Mit seiner Familie kehrte er 1970 in seine Heimatstadt Steinhagen zurück, wo er als erster Rechtsanwalt seine Kanzlei eröffnete und später auch zum Notar ernannt wurde. Im Alter von 70 Jahren beendete er diese Tätigkeit.

Bereits damals – also vor gut 50 Jahren – fühlte er sich zum ehrenamtlichen Engagement hingezogen. So verwundert es nicht, dass er 1971 Gründungsmitglied des Heimatvereins Steinhagen wurde und von 1974 bis 2002 auch dessen Vorsitzender. Als Nachfolger von Heinrich Schürmann aus Clarholz wurde Martin Maschke 1994 Kreisheimatpfleger des Kreises Gütersloh. Dieses Amt übt Maschke bis zu seinem Tod mit großem Engagement aus. An der Spitze des Kreisheimatvereins stand er von 1992  bis zur Übernahme dieses Amtes im Jahr 2009 durch Rolf Westheider.

Martin Maschke war ein Mann, der über den Tellerrand hinausschaute. Es war dann nur ein logischer Schritt, dass er vom Westfälischen Heimatbund zum Vorsitzenden des Heimatgebietes Minden-Ravensberg ernannt wurde. In dieser Verantwortung unterstütze und beriet er Vereine in den Kreisen Gütersloh, Herford, Minden-Ravensberg und in der kreisfreien Stadt Bielefeld in der Heimatarbeit. Diese Aufgabe erfüllte Martin Maschke mit rastlosem Einsatz und das nicht nur vom Schreibtisch aus. Durch seine regelmäßige Präsenz vor Ort erarbeitete er sich einen Ruf über die Region hinaus. Sein fachliches Wissen, sein unermüdlicher Einsatz, seine Bereitschaft zu helfen, weite Wege auf sich zu nehmen, sachlich zu argumentieren und auch zu kritisieren waren immer Motivation, es ihm gleichzutun.

Im Vereinsleben geht nicht immer alles glatt. Als Vermittler zwischen verhärteten Fronten wurde er gerne als Mediator in Anspruch genommen. Ohne Partei zu ergreifen nahm Martin Maschke diese Aufgabe an, um einen Ausgleich zwischen den Parteien herzustellen.

In seiner ruhigen, besonnenen Art machte Martin Maschke als Mitglied des Verwaltungsrates im Westfälischen Heimatbund und im Beirat des Historischen Vereins für die Grafschaft Ravensberg auf sich aufmerksam. Seine Stimme galt in diesen Gremien als gewichtiges Wort.

Seine Offenheit gegenüber der jüngeren Generation war beispielhaft. Es war für Martin Maschke ein Herzenswunsch, junge Menschen an die Heimatarbeit heranzuführen. Gespräche fanden stets auf Augenhöhe statt, niemals belehrend.

Martin Maschkes Interessen waren mannigfaltig. Seit seiner Jugend entwickelte sich eine Liebe zur Musik – passiv und aktiv – wobei seine besondere Liebe als Mitglied der Kantorei Steinhagen der Chormusik galt.

Wir werden seine Warmherzigkeit, seinen Humor wie auch seine Fachlichkeit und seinen Rat vermissen. In stiller Trauer sind unsere Gedanken in diesen Tagen bei seiner Familie.

Dr. Silke Eilers, Hans-Heinrich Klußmann, Dr. Rolf Westheider